Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main (22 U 89/14) besteht ein sogenannter Anscheinsbeweis für das Vorliegen eines Fahrfehlers, wenn ein Autofahrer ohne äußere Einwirkung auf einer vereisten Fahrbahn ins Schleudern gerät. Gerade bei Glatteis auf der Fahrbahn bestehe eine gesteigerte Sorgfaltspflicht, indem ein Fahrer unter anderem seine Geschwindigkeit so einstellen müsse, dass er auch bei Schleudervorgängen sein Fahrzeug noch rechtzeitig anhalten könne. Die Klage einer Autofahrerin, die von einem im Überholvorgang begriffenen Fahrzeug durch dessen Schleudern ihrerseits ins Schleudern geriet und sodann verunfallte, hatte vollen Erfolg. Der Klägerin sei kein Fahrfehler vorzuwerfen, weil der Ausgang des Unfalls nicht vom vorausfahrenden Verkehr, an dessen Geschwindigkeit sich die Kläger anzupassen gehabt hätte, gelegen hat.
