Atypische Kausalverläufe

Von atypischen Kausalverläufen spricht man, wenn der eingetretene Erfolg völlig außerhalb dessen liegt, was nach dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge und nach der allgemeinen Lebenserfahrung noch in Rechnung zu stellen ist.

Der exzentrische Restaurantgast

Der Gast will zahlen, ruft den Ober und dieser legt einen Zettel auf den Tisch. Der Gast liest ihn, gerät völlig außer sich mit rotem Kopf, springt aus dem Lokal, läuft wie wild über den Marktplatz und wirft in seiner Wut einen Radfahrer aus dem Sattel. Für einige Touristen eine unvergessliche Erfahrung! Bei der Polizei murmelt der Mann nur: „Die Rechnung, die Rechnung, ... “. Anscheinend war sie ihm zu hoch. Der Ober wurde nicht belangt.

Erläuterung:

Sowohl der Umstand, dass der Mann völlig außer sich gerät, als auch sein Eilen aus dem Lokal stehen für Dasselbe: Für völlig außerhalb dessen. (Anmerkung: Auch ein Rat für die Erstellung eigener Geschichten: Es bleibt dem Lernenden selbst überlassen, ob er die Elemente eher örtlich [=aus dem Lokal] oder eher im übertragenen Sinn [=aus der Haut fahren] schildert. Es gibt hier keinen Vorrang, verschiedene Formen der Codierung liegen den einzelnen Erstellern mehr oder weniger.) Der Mann, der über den Marktplatz läuft, ist der gewöhnliche Verlauf der Dinge. Sowohl der Radfahrer als auch die Erfahrung der Touristen verbildlichen die allgemeine Lebenserfahrung (auch hier wieder als Verdeutlichung sowohl eine direkte als auch eine übertragene Symbolisierung, wie in der letzten Anmerkung erklärt). Das Murmeln des Gastes von der Rechnung steht natürlich für das Inrechnungstellen.

Problem:

„Anknüpfung an den Vorsatz der Ersthandlung bei zweiaktigen Geschehensabläufen („Jauchegruben“-Fall)?“

Wiederholung:

Aus dem Lokal, der Lauf über Platz, Kollision mit dem Radfahrer und das Murmeln beim Verhör.